Lilienthalstraße
10965 Berlin-Kreuzberg
projekt bauhaus Werkstatt / Datatopia
Die Veranstaltungen werden in englischer Sprache abgehalten.
Öffentliches Programm
14 - 22 Uhr
Limitierte Platzzahl
Tagesticket 5 Euro
4-Tages-Pass 15 Euro
Nach dem Vorkurs „Vom Bauhaus zum Silicon Valley“ im letzten Jahr belebt projekt bauhaus in diesem Sommer die Werkstattstruktur des Bauhauses wieder, um das emanzipatorische Potenzial von Technologie zu erkunden, die Idee des Fortschritts zu hinterfragen und eine Kritik der Gegenwart mithilfe von Gestaltung zu formulieren.
Die klassische Avantgarde glaubte an Fortschritt, eine bessere Zukunft und an Verbesserung durch Innovation. Mittlerweile hat das Neue seine Unschuld verloren. Heutzutage sind „Utopien“ eher auf Entschleunigung (Slow Food, Urban Gardening usw.) und Bewahrung (Klimaziele, Schutz der Umwelt und Kultur) ausgerichtet. Während die immer schneller werdenden kapitalistischen Prozesse oft als problematisch empfunden werden, negieren viele (vor allem konservative) Kritiker diese Problematisierung oder lehnen sie ab. Ist der Fortschritt noch emanzipatorisch und sind Schutz und Erhaltung reaktionär? Oder liegen die Dinge grundsätzlich ganz anders? Die Forderung des Akzelerationismus, die Allianz zwischen emanzipatorischen Zielen und technischen und wissenschaftlichen Fortschritten zu erneuern, hat zu der Debatte geführt, ob diese Verbindung ihr Versprechen einhalten kann oder die Emanzipation auf die Mittel der Kritik und der Abweichung zurückgreifen muss. Außerdem schaffen Technologie und Finanzkapitalismus neue geopolitische Ordnungen, verschieben ideologische Narrative und verändern gesellschaftliche Systeme. Doch wissenschaftliche und technische Fortschritte führen in der Gesellschaft nur zu eingeschränkten sozialen Verbesserungen. Daher muss die Frage gestellt werden: Entstehen die gegenwärtigen, rückwärtsgewandten politischen und ideologischen Trends trotz oder wegen der Fortschritte in der Informationstechnologie? Welche zeitgemäßen Modelle einer kulturellen Praxis gibt es, die Technologie und Wissensproduktion unter Aspekten des gesellschaftlichen Fortschritts als globales Ganzes betrachten? Wie kann solch eine Praxis gestaltet und kommuniziert werden? Wie kann sie in der Öffentlichkeit verbreitet werden?
projekt bauhaus hat internationale Teams aus Praktikern und Theoretikern aus unterschiedlichen Disziplinen eingeladen, das emanzipatorische Potenzial von Technologie, die Dekolonisierung des Fortschrittsgedankens und die Kritik der Gegenwart durch Gestaltung auszuloten. Vier Tage lang werden die Gäste und Teilnehmer ihre Ansichten über den aktuellen Forschungsstand in Werkstätten, Vorträgen, Ausstellungen und Performances austauschen. projekt bauhaus Werkstatt zeigt darüber hinaus künstlerische Interventionen, die speziell zu diesem Anlass von Morehshin Allahyari, Olaf Nicolai und Brave New Alps entwickelt wurden. projekt bauhaus Werkstatt findet in der skulpturalen und performativen Floating University statt, die von raumlaborberlin als experimentelles und interdisziplinäres Labor der Wissensproduktion entworfen und initiiert wurde.
Donnerstag, 30. August
11 Uhr
Haupthalle
Begrüßung und Einführung
Schering Stiftung: Christina Landbrecht
Volkswagen Stiftung: Cora Schaffert-Ziegenbalg
projekt bauhaus Werkstatt: Anh Linh Ngo, Christian Hiller, Joanne Pouzenc, Armen Avanessian, Victoria Ivanova
Datatopia Summer School: Georg Vrachliotis
Floating University: Benjamin Foerster-Baldenius
15 Uhr
Haupthalle
Public Time
Undoing the Bauhaus: Perversions and Performances
Beatriz Colomina & Mark Wigley mit performativen Interventionen von Studierenden der Princeton University und der Columbia University
19 Uhr
Haupthalle
Dialog
The New Data Landscape in Art and Science
Armin Linke im Gespräch mit Georg Vrachliotis
Freitag, 31. August
15 Uhr
Haupthalle
Public Time: Vortrag
Bauhaus Trends
T'ai Smith
17 Uhr
Haupthalle
Public Time: Vortrag
Medium Design
Keller Easterling
19 Uhr
Haupthalle
Public Time: Vortrag
Forensic Architecture
Eyal Weizman
Samstag, 1. September
15 Uhr
Haupthalle
Public Time: Werkstatt
Parading for Commoning
Brigade: Brave New Alps & Öffentliche Gestaltungsberatung mit Studierenden der HfbK
17 Uhr
Tempelhofer Feld
Public Time: Parade
Parading for Commoning
Brigade: Brave New Alps & Öffentliche Gestaltungsberatung mit Studierenden der HfbK
19 Uhr
Haupthalle
Public Time: Vortrag
„The Whole Age of Computer Has Made It Where Nobody Knows Exactly What’s Going on“:
Ein Update zu „The Stack“
Benjamin H. Bratton
20.30 Uhr
Haupthalle
Performance
The Bauhaus Files. Silent Partners
Olaf Nicolai
Sonntag, 2. September
10–13 Uhr
In der Floating University
Datatopia Summer School
15 Uhr
Haupthalle
Debatte
Abschluss der Datatopia Summer School
mit allen Teilnehmern und Georg Vrachliotis, Leiter der Summer School, Lehrstuhl für Architekturtheorie am KIT Karlsruhe Institute of Technology
17 Uhr
Haupthalle
Hot Terms!
Das Floating University Lexikon wird entwickelt
mit Gilly Karjevsky
19 Uhr
Plattform
Performance
Breaching Towards Other Futures
Morehshin Allahyari und Shirin Fahimi
Permanente Installationen
10–22 Uhr
Urban Forest
Installation/Video und Leseraum
Breaching Towards Other Futures
Morehshin Allahyari
Reader und Dokumentation
Reading Unfinished Processes
Brigade: Brave New Alps & Öffentliche Gestaltungsberatung mit Studierenden HfbK
Täglich
10–13 Uhr
Auf dem Gelände der Floating University
Datatopia Summer School
14–15 Uhr
Haupthalle
Quick Talks
14–15 Uhr
Auf dem Gelände der Floating University
Bauhauswelle
Ivan L. Munuera & Paula Vilaplana
10–22 Uhr
Fotoautomat
Studierende der Princeton University und der Columbia University
Drop Bar
Studierende der Weißensee Kunsthochschule Berlin
Programm zum herunterladen
Programm Summer School zum herunterladen.
Künstlerische Leitung: Jesko Fezer, Christian Hiller, Anh-Linh Ngo, Philipp Oswalt, Joanne Pouzenc, Jan Wenzel; Ko-Kuratoren des projekt bauhaus Werkstatt: Armen Avanessian, Victoria Ivanova; Leiter der Datatopia Summer School: Georg Vrachliotis, Lehrstuhl Architekturtheorie des KIT; Programmkoordination: Joanne Pouzenc; Projektmanagement: Katja Szymczak